Wind und Natur

Klimaschutz

«Die Windenergie leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in Thüringen.»

Durch den Abbau der Erdressourcen, die fortlaufende Entwaldung und vor allem den Ausstoß von Treibhausgasen hat die Menschheit zu einer beschleunigten Erderwärmung beigetragen ‒ mit dramatischen Folgen. Neben Energiesparmaßnahmen sind die Erneuerbaren Energien das wichtigste Mittel im Kampf gegen den Klimawandel: allein 2019 wurden durch die Nutzung Erneuerbarer Energien 203 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen eingespart.19 20

Der Freistaat Thüringen hat 2018 mit dem Thüringer Klimagesetz das Ziel festgelegt bis 2040 seinen Eigenbedarf bilanziell durch einen Mix aus 100 Prozent regenerativer Energie decken zu können. 21 In Thüringen trägt die Windenergie bisher den größten Anteil Erneuerbaren Stroms bei. Zur Erreichung der notwendigen Klimaschutzziele ist es jedoch noch ein langer Weg. Um die Lücke zu schließen, sollten zusätzliche Erneuerbare-Energien-Anlagen dem Klimaschutz beitragen.


Quelle: BWE: Wind bewegt, 2018

Natur- und Artenschutz

«Wie bei jedem anderen Bauprojekt wird beim Bau von Windenergieanlagen im Planungs- und Genehmigungsprozess sichergestellt, dass die Auswirkungen auf Naturschutz, Artenschutz und Landschaftsbild gering bleiben.»

Nahezu jedes Windparkprojekt wird heutzutage durch Artenschutzuntersuchungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen begleitet. Dabei wird gründlich untersucht, ob der geplante Standort geschützte Vogel- und Fledermausarten beherbergt. Auch unbesetzte Vogelhorste müssen in die Betrachtung einbezogen werden, denn es gilt als wahrscheinlich, dass vorübergehend nicht besetzte Brutgebiete und Jagdreviere zu einem späteren Zeitpunkt durch die Tiere neu genutzt werden. Darüber hinaus tragen Windparkprojektierer durch so genannte Ausgleichsmaßnahmen dazu bei, dass etwaige Folgeschäden für Natur und Umwelt minimiert oder gar vollständig kompensiert werden.

Wie umweltschonend Windenergie ist, wird insbesondere im Vergleich zum Braunkohleabbau in Tagebauen deutlich. Dieser verursacht, dass ganze Dörfer umgesiedelt werden, die Landschaft dauerhaft verändert wird und auf lange Zeit unbewohnbar bleibt. Auch nach Rückbau eines Kohlekraftwerks werden Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Doch im ausgebeuteten Land treten anschließend nicht selten Gewässerbelastungen, Bergschäden oder der Verlust an biologischer Vielfalt auf.


Quelle: BWE: Wind bewegt, 2018

 

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

«Verschiedene Maßnahmen stellen sicher, dass Eingriffe in die Natur ausgeglichen oder ersetzt werden.»

Die Errichtung von Windenergieanlagen stellt einen Eingriff in die Natur dar. Daher müssen Folgen für die lokale Tier- und Pflanzenwelt genauestens beurteilt werden. Der Bundesnaturschutz definiert rechtliche Standards für Eingriffe in die Natur und zum Schutz wilder Tiere.22

Viele sinnvolle Maßnahmen, vom Rückbau ungenutzter Gebäude bis hin zur Gewässerrenaturierung, konnten in Thüringen bereits umgesetzt werden. Hiervon profitiert nicht nur die Tierwelt. Die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, welche im Zuge der Errichtung von Windenergieanlagen erbracht werden müssen, werden häufig in Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den Naturschutzbehörden erarbeitet und umgesetzt. So entstanden in Thüringen etwa naturnahe und artenreiche Grünflächen in Wetzdorf, Pölzig und Westernegel; hochwertige Feuchtbiotope in Wangenheim und Tanna oder auch eine neu angelegte Festwiese mit Osterfeuerplatz in Großberndten.

Außerdem wird in Aufforstungen und die Entwicklung neuer Nahrungshabitate für Vogelarten investiert. Zudem haben Maßnahmen zum Fledermäusen- und Vogelschutz vereinzelt dazu geführt, dass die Lebensbedingungen der Tiere sogar aufgewertet wurden und ihre Population parallel zum Ausbau der Windenergie gewachsen ist.23

Ausgleichsmaßnamen umsetzen – so geht´s
Quelle: ThEGA, 2017


Quelle: BWE: Wind bewegt, 2018